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Dein Gym-Store Magazin

Fachwissen und Artikel rund um

Sportnahrung – Training – Ernährung 

Kann man Muskeln aufbauen und gleichzeitig Fett verlieren?

Abstract

Ja, du kannst bis zu einem gewissen Punkt deinen Körperfettanteil reduzieren und gleichzeitig Muskulatur aufbauen.


Dieser Umstand tritt vermehrt bei Anfängern und Anfängerinnen auf sowie bei Menschen mit deutlich erhöhtem Körperfettanteil.


Das liegt daran, dass der Körper zu Beginn der neuen Reize in einer Art schnellen Erstreaktion nicht nur alle Nährstoffe in deine Muskeln schiebt, sondern auch Fettreserven nutzt, um zusätzliche Energie für die nun beanspruchten Muskeln bereitzustellen.

Wie funktioniert Muskelaufbau bei gleichzeitigem Fettverlust?

Der Aufbau von Muskelmasse und der gleichzeitige Verlust von Körperfett, wie er vermehrt bei Anfängerinnen und Anfängern vorkommt, basiert auf dem Prinzip der Adaption. 



  • Das Prinzip der Adaption beschreibt die Fähigkeit des Körpers, sich an neue Umstände, Umwelteinflüsse und Anforderungen anzupassen. 


Das bedeutet also, dass dein Körper, der noch nie Gewichte bewegt hat und das nun machen muss, sich auf diese Reize einstellt und entsprechende Vorgänge aktiviert. Jetzt beginnt der Muskelaufbau! Dein Körper nutzt seine Nährstoffe, vorzugsweise Proteine und Kohlenhydrate, um die durch die Reize beschädigten Muskeln zu reparieren und somit dicker, also größer und leistungsfähiger zu machen.


Dazu greift er als erste Maßnahme auch dein Depotfett an. Hierzu spaltet dein Körper für die zusätzliche Energiebeschaffung Fettmoleküle (Triacylglycerine) aus dem Depotfett und gibt diese in deinen Blutkreislauf frei, wo sie deinen Körper mit weiterer Energie versorgen.


  • Unter diesen Umständen ist der Körper in einem Anfängerstadium in der Lage, sowohl Muskeln aufzubauen und parallel Fett abzubauen.
  • Mit zunehmender Trainingserfahrung und der damit einhergehenden Anpassung an die Trainingsreize nimmt dieses Anfangsstadium aber ab. 

Ab dem Zeitpunkt, an dem dein Körper dazu neigt, beim Muskelaufbau kein weiteres Depotfett zur Energiegewinnung zu nutzen, könnte man sagen, du hast das erste Level abgeschlossen, Glückwunsch!

Wie funktioniert fettfreier Muskelaufbau?

Gleich vorweg: der komplett fettfreie Muskelaufbau ist eine Paradedisziplin, aber rein physiologisch definitiv machbar. Hierzu musst du zunächst einen exakten Ernährungsplan mit einem minimalen Kalorienüberschuss und sehr präzisem Mealtiming erstellen. Einen solchen Plan bekommst du auch bei Janine im Gym-Store.


Schritt 2 besteht dann darin, dein Training zu perfektionieren und deinen kompletten Alltag möglichst stressfrei und um den Sport herum zu gestalten.


Erst wenn dein Alltag, deine Ernährung und dein Training zu 100 % dem Sport gewidmet sind, du alles perfektioniert hast und das auch noch 7 Tage die Woche umsetzt, ist fettfreier Muskelaufbau möglich.


Ein sehr großes Problem, das auch ich als Wettkampfathlet habe, ist, dass diese Art von Muskelaufbau nicht nur schwer umzusetzen ist, sondern auch extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Dieser enorme Zeitbedarf liegt an dem Umstand, dass unser Körper nicht darauf programmiert ist, Energie zu verschwenden, sondern einzusparen.


Dummerweise kostet Muskulatur deinen Körper Unmengen von Energie. Um diesem Bedarf präventiv vorzubeugen, setzt dein Körper Depotfett an. Hintergrund dessen ist einer Periode erhöhtem Energiebedarfs bei gleichzeitig weniger Nahrungsaufnahme vorzubeugen.


Sollte dieses Szenario eintreffen, wäre dein Körper durch seine „Reserven“ über eine gewisse Zeit hinweg abgesichert.

Kurz gesagt:


Dein Körper ist nicht dazu bereit, schnell neue Muskulatur aufzubauen, wenn deine Energiezufuhr, also deine Kalorienaufnahme, nur minimal mehr ist als tatsächlich gebraucht wird.


Denn das würde bei gleichzeitig wenig Reserve (in Form von gespeicherten Fettzellen) bedeuten, dass du nicht abgesichert bist für schwere Zeiten. 

Deinen Muskelzellen wird demnach auch bei hoher Proteinaufnahme nicht gestattet, sich schnellstmöglich anzupassen, solange nicht ein klarer Überschuss vorhanden ist, welcher signalisiert, dass genügen Nahrungsvorkommen vorhanden sind und etwas Depotfett eingespeichert werden kann.


Das bedeutet nun aber nicht, dass es nicht einen Weg gäbe, wie du möglichst fettfrei Muskulatur aufbauen kannst und später auch eine deutlich kürzere Diät machen musst, um mit mehr Muskeln wieder einen niedrigen KFA zu haben.

Wie funktioniert möglichst fettfreier Muskelaufbau?

Der Muskelaufbau mit einer minimalen Zunahme an Körperfett gelingt dir in erster Linie durch eine zielgerichtete Ernährung und eine durchdachte Nährstoffzufuhr.


Deine Ernährung besteht dabei zu 90 % aus „sauberen“ Lebensmitteln und deine Nahrungsaufnahme ist zeitlich abgestimmt auf deinen Alltag und dein Training.

  • Saubere“ Lebensmittel (auch als clean bezeichnet) sind unverarbeitete Lebensmittel und Zutaten, die du generell als gesund bezeichnen würdest.



So gelten beispielsweise weißer Reis, Pangasius und grünes Gemüse sowie Magerquark als sauber (clean).

Der benötigte Kalorienüberschuss sollte dabei weise gewählt und immer wieder überprüft werden. Wie du deinen Kalorienbedarf berechnen kannst, haben wir dir in unserem Fachbeitrag zur Kalorienberechnung sehr detailliert beschrieben.


Als Richtwert werden in der Regel 300 bis 500 Kalorien empfohlen, was bei den meisten Menschen auch gut funktioniert.


Nutze alternativ gerne unseren Kalorienrechner!

Ein letzter wichtiger Schritt bevor wir in die Praxis gehen, ist eine Fettmessung, damit du auch die physiologischen und hormonellen Voraussetzung bestmöglich erfüllst. Das ist zum Beispiel wichtig, da Insulin ein Kernhormon für den Muskelaufbau ist.


Diese Studie der Kollegen Rehman, K., Akash, M.S.H. von 2016 beispielsweise, zeigt einen Zusammenhang zwischen Körperfett und der damit einhergehenden Insulinsensitivität.

Die Insulinsensitivität beschreibt, wie gut deine Körperzellen auf das Peptidhormon Insulin reagieren.


Messen lässt sich am besten an der Effizienz der Aufnahme von Glukose aus dem Blut.


Insulinsensitivität ist deswegen wichtig, da Insulin auch als Transportmittel für Nährstoffe in die Muskelzellen fungiert. 

Der ideale Bereich von Körperfettanteil in Prozent ist in diversen Studien untersucht worden und es gibt viele Lager, die alle etwas anderes propagieren. 

Der ideale Körperfettanteil für möglichst fettfreien Muskelaufbau:

Hierzu gibt es diverse Studienergebnisse, daher werde ich dir Richtwerte geben basierend auf unserer Erfahrung mit Personen in unserem Coaching und meiner Wettkampfvorbereitung sowie den Median (Durchschnittswert) der Sciencebasedbuddys.

Unsere Erfahrung:

  • Männer fahren am besten zwischen einem KFA von 11 % bis maximal 15 %, was beispielsweise auch auf mich zutrifft. Bist du weiblich, dann solltest du zwischen 18 % und maximal 20 % liegen.


Die Wissenschaft:

  • Die Wissenschaft ist hier großzügiger und der Auffassung, dass Männer beginnend ab 8 % bis 20 % haben dürfen und Frauen sogar zwischen 20 % bis 30 % KFA liegen können. 

Diese Differenz erkläre ich dir kurz und knapp:


Frauen sollten generell etwas mehr Körperfett haben.


Männer sollte wegen des Hormonhaushalts (Stichwort Testosteron) etwas weniger Körperfett mit sich tragen.


Die Range zwischen 11 % und 15 % beim Mann und um die 20 % bei Frauen erwies sich seit Ewigkeiten schon als zielführend.


Möglichst fettfreier Muskelaufbau in der Praxis

Wenn deine Kalorien berechnet, der Überschuss geplant und der Ernährungsplan mit cleanen Lebensmittel erstellt ist, hast du fast alle Grundvoraussetzungen für eine möglichst fettfreie Aufbauphase.


Jetzt geht es darum, alles in deinen Alltag zu integrieren und umzusetzen.


  • Wenn du dir nicht ganz sicher bist, kannst du einen einmaligen Ernährungsplan bei uns anfragen und diesen nach einem kleinen Interview komplett auf deinen Lifestyle angepasst nutzen. 


Der Ernährungsplan sollte auch dein Mealtiming beinhalten, was eine Kernkomponente in der Strategie für möglichst fettfreien Aufbau darstellt.


Einen kurzen Überblick mit Faustregeln habe ich dir tabellarisch zusammengefasst:

Was Wann Warum Beispiel
Langsame Kohlenhydrate Jederzeit außer direkt vor und nach dem Training Lassen deinen Blutzucker weniger ansteigen, hilft so den Metabolismus aktiv zu halten Morgens :Haferflocken, Nüsse und Whey Mittags: Reis oder Dinkelnudeln mit ausreichend Gemüse
Schnelle Kohlenhydrate Vor und auf jeden Fall direkt nach dem Training Vor dem Gym ein Extra an Leistung und Pump, Danach folgt der Insulinpeak und so ein direkter Transport von Makronährstoffen in die Muskulatur Als Pre würde dir Janine Reispudding mit 20g Wheyisolat empfehlen, ich persönlich nutze einen Becher HighProtein Pudding (200g) und 5 Reiswaffeln Als Post sind klassisch Cornflakes mit Whey oder Reis mit Apfelmus geeignet
Was Wann Warum Beispiel
Fettquellen Bestenfalls morgens und vor dem Schlafen Fett verzögert die Resorbtionsrate und hält somit länger satt. Eiweiß wird zudem konstanter über einen längeren Zeitraum freigegeben 2 bis 3 volle Eier, Oats und Nüsse etc. als Frühstück und Abends Olivenöl o.Ä. oder wenn nötig 10g Nussbutter. Vegan? Dann profitierst du von etwas Fett am Abend übrigens doppelt
Protein und Gemüse Durchgehend zu jeder vollen Mahlzeit. Gemüse = Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe Eiweiß = Baustoff deines Körpers Gemüse in großer Menge nur bis 2 Stunden vor dem Training. Nach dem Gym nicht mehr als 170g je Gemüseart weil es die Verdauung verlangsamen kann. Eiweiß vorzugsweise immer aus mageren Quellen zuführen.

Das Fazit zu fettfreiem Muskelaufbau

Wenn du Muskeln aufbauen möchtest, aber schon etwas Trainingserfahrung gesammelt hast, dann verabschiede dich von dem Gedanken Muskeln aufzubauen ohne ein bisschen Körperfett dazuzugewinnen.


Die physiologischen Prozesse sind sehr komplex und ich bin hier schonungslos ehrlich:


  • 90 % der Sportler sind nicht in der Lage die benötigte Disziplin und das Durchhaltevermögen an den Tag zu legen, um auf 2 bis 3 Jahre durchweg Muskeln aufzubauen ohne dabei weniger als 2 % Körperfett zuzunehmen


Ob Mann, Frau oder Divers, wenn dein Ziel ist, langfristig und nachhaltig einen ästhetischen Körperbau anzustreben, ist eine weitestgehend saubere, ausgewogene und zielgerichtete Ernährung, durchdachte Trainingspläne sowie eine gewisse Fettzunahme unumgänglich und der richtige Weg für dich.

Was solltest du also für fettfreien Muskelaufbau tun?

Mache dir klar, was deine langfristigen Ziele sind und welches Körperbild du anstrebst. Visualisiere, wie du diesen Sommer im Bikini aussehen möchtest oder welches Gewicht du in 3 Monaten auf der Bank drücken möchtest.


Dann setzt du dich an die Planung und wenn du nicht weißt, wie du starten sollst, investiere in dich und hole dir einen Basisplan und die Betreuung für lediglich 3 Monate. Danach bist du bereits bereit, den Rest komplett alleine zu machen ;).

Das aber aller wichtigste ist:


Mach dir keine Gedanken, ob du jetzt etwas zu viel oder zu wenig auf den Hüften hast. Am Ende ist dieser Sport ein Marathon und kein Sprint. 


Ich kann dir als Wettkampfathlet und durch die Diäten versichern, dass dieser Weg  der Ideale ist, egal was dir soziale Medien erzählen wollen. 


Im Gym-Store sind wir dafür da, dich bei Bedarf zu unterstützen und unser Wissen mit dir zu teilen.


Auf dem Bild hier habe ich aktuell 84kg und 12% Körperfettanteil. Alleine das ist schon schwer im Alltag umzusetzen und ähnliche Erfolge kannst du auch packen - wir freuen uns auf deine Ziele und deine Resultate!

Möglichst fettfrei und zielgerichtet in die Form deines Lebens kommen?

 

Mit einem perfekt kalkulierten Ernährungsplan auf jeden Fall!



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